09. Februar 2018

Gedenken der Opfer der Zwangssterilisation und Euthanasie

Am ehemaligen, bereits 1895 eingeweihten Bürgerhospital, in der Talstraße 5, heute Haus Muldenblick der Senioren- und Seniorenpflegeheim gGmbH Zwickau, befindet sich eine Gedenktafel für die Opfer der Zwangssterilisation und Euthanasie der Stadt Zwickau. Am 30. Januar 2018 wurde hier an die Opfer des NS-Regimes gedacht. Pfarrer Dr. Edmund Käbisch machte an einem Beispiel deutlich, wie zuwiderlaufen die Gräueltaten der Nazis waren. So fiel ein Mann der Zwangssterilisation zum Opfer, weil er unter starken Liebeskummer litt und Gesprächen mit Ärzten, Verwandten oder Bekannten verweigerte. Daraufhin wurde er als stark depressiv und schizophren erklärt und zwangssterilisiert. Dies ist nur ein Beispiel von Vielen. Insgesamt wurden auch über 30 Zwickauer aufgrund der Euthanasiegesetze nach Pirna-Sonnenstein deportiert.

Der Moment des Gedenkens stand unter dem Leitspruch „Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf.“ Alle Beteiligten der Gedenkstunde waren sich einig, dass jedes einzelne Menschenleben wertvoll ist und eine Bereicherung für die Gesellschaft.